Hamburg bis Lissabon

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So., 22. Okt, Tag 6 der Reise (Landgang)

Spruch des Tages: Sag nie der andere sei im Unrecht, bevor du nicht die Dinge aus seiner Perspektive gesehen hast. 

Nach Sturm und Regen nun das! Heute Morgen, sonnendurchflutettes Lissabon als goldenes Panorama, direkt vom Sonnendeck der AIDAcara aus. Man sieht und staunt.

Panorama von AIDAcara mit Panteāo Nacional in der Mitte

Vor der offiziellen Rundfahrt einen Spaziergang durch die Altstadt von Lissabon gemacht. Das was es hier an schmalen Gässchen gibt, habe ich noch nirgendwo anders gefunden. Als Beispiel hier die schmalste Gasse, in der die Breite des Touristen nicht zu groß werden darf!

Der Ausflug für heute sieht ab 14 Uhr die Besichtigung von Lissabon vor. 

  • Mit dem Bus vorbei am 35 Meter hohen „Torre de Belém“, 1521 als Wachturm für den Hafen errichtet,  und dem Entdeckerdenkmal.
  • ca. 40 min Spaziergang
  • Außenbesichtigung des Hieronymusklosters
  • anschließend ca. 40 min Fahrt mit der alten Straßenbahn (Eltrico) in das Altstadtviertel Alfama, und per Bus zurück zum Schiff.

Jok des Tages: Der Zeitungsreporter fragt den AIDAcara Matrosen: „Wo sind Sie denn zu Hause?“ – „Wir Seeleute sind überall zu Hause!“ – „Und wo ist Ihre Braut?“ – „Zu Hause!“

LISSABON IM ÜBERBLICK

Die Hauptstadt Portugals ist mit circa 545.000 Einwohnern die größte Stadt des Landes und liegt an der Flussmündung des Tejos – dem längsten Fluss (1007km) auf der Iberischen Halbinsel. Sie hat die meisten Sonnentage aller größeren Städte in Europa. Die Region Lissabon hat über 1,2 Millionen Einwohner. 

Ursprünglich am Ufer entstanden, breitet sich die Stadt seit dem 20. Jahrhundert immer weiter ins Landesinnere, auf insgesamt sieben Hügeln und in tiefen Taleinschnitten aus.

Absolutes Highlight ist die 3,2 Kilometer lange Brücke des „25. April“ (Nelkenrevolution) , die beim Unterqueren durch den auf ihr fließenden Verkehr (auf einer gelochten Fahrbahn) ein interessantes Geräusch erzeugt. Von mir in der Nacht beim Einlaufen der AIDAcara fotografiert. 

Wikipedia: Unterschrift Vasco da Gama 

Stadt der Seefahrer und Eroberer – das Zeitalter der Entdeckungen war das goldene Jahrhundert Lissabons. Der Seefahrer Vasco da Gama, der Ende des 15. Jahrhunderts den Seeweg nach Indien entdeckte, wurde bei seiner Rückkehr im Castelo Sāo Jorge königlich empfangen.

Castelo Sāo Jorge

Auch das Entdecker-Denkmal erinnert an die großen portugiesischen Seefahrer. Zudem spiegeln sich die historischen Einflüsse in einem Architekturstil wieder. Paradebeispiele für diese einzigartige Kunstrichtung sind das Hieronymuskloster und der Turm von Bélem.

Turm von Bélem

So, nun bin ich gerade vom Ausflug durch Lissabon zurück. Eine wunderbare Fahrt mit der uralten Straßenbahn Linie 28 führte durch die gesamte Altstadt. Und so sieht sie aus, die Tram.

Es wurde unter anderem echter Portwein gereicht. Es soll hiervon Flaschen geben, die bis zu 1200 € kosten.

Es versteht sich, dass ich hier nicht alle Fotos, die ich schieße wiedergeben kann. Das würde den Rahmen des Blogs sprengen. Wer mehr davon sehen will, dem kann ich natürlich nach Rückkehr mehr davon zeigen. 

Hier eine der belebten Fußgängerzonen, da wird der Schorsenbummel in Hannover blass.

Jok des Tages: Mitten im Atlantik kommen zwei Matrosen zu ihrem Kapitän: „Sir, wir haben einen blinden Passagier an Bord!“ Darauf der Kapitän: „Schmeißt den Kerl über Bord!“ Nach zehn Minuten kommen die beiden Matrosen etwas unglücklich zurück. Fragt der Kapitän: „Na, habt ihr meinen Befehl ausgeführt?“ Matrosen: „Ja Sir, aber was sollen wir mit dem weissen Stock und dem Hund anfangen?“ 

Beim Verlassen des Hafens von Lissabon um 21 Uhr hier noch eine Nachtaufnahme dieser wunderschönen Stadt. 

Fast der gleiche Bildausschnitt wie heute Morgen beim Sonnenaufgang



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 Sa., 21. Okt, Tag 5 der Reise (Seetag)

Spruch des Tages: Nichts ist so kostbar wie die Freiheit und nichts so wertvoll wie Vertrauen. 

Heute Abgabe der Reisepässe für alle Gäste. Für die Vorbereitung der kommenden, nicht-europäischen Häfen auf unserer Weltreise benötigt die Rezeption von jedem Gast den Reisepass. Ansage vom Kapitän von Deck 10: „Wir erreichen Lissabon bereits heute Nacht gegen ca. 0 Uhr“.

Ich habe für mich beschlossen, die Windstärke um 6 von heute Nacht einfach zu ignorieren, auch mit den Begleiterscheinungen, wie bereits geschildert. Wenn Kapitän von Deck 10 sagt zu Passagier auf Deck 4, ist normal hier, dann ist normal!

Jok des Tages: Fragt mich doch der Kapitän: „Können Sie überhaupt schwimmen?“ „Nein, aber in 23 Sprachen um Hilfe rufen.“

 Immerhin sind wir ein gutes Stück vorangekommen, und liegen nun fast vor dem nordwestlichen Portugal. 

Heute möchte ich Euch nach und nach  einige Punkte des Schiffes mit Fotos näherbringen, möglichst ohne Personen im Bildvordergrund, um keine Persönlichkeitsrechte zu verletzen, andernfalls habe ich um Erlaubnis gefragt.

Das Theater haben wir schon gesehen. Beginnen wir mit einigen Restaurants, in denen morgens, mittags und abends zu festgelegten Zeiten Büfetts angeboten werden.

Hier ein Blick in das Markt Restaurant. Neben den Speisen, sind die Tischgetränke wie Bier, Wein, Wasser etc. im Reisepreis enthalten. Die Bedienung ist freundlich, zuvorkommend und schnell. 

So sieht es im Calypso-Restaurant aus. Zweifellos das größte der drei hier vorgestellten Restaurants. Hier findet man so gut wie immer einen Platz. Das Essen ist gut und bekömmlich. Manchmal könnte es etwas heisser sein. Dies gilt insbesondere für Beilagen wie Kartoffeln, Reis und Gemüse.

Und hier eines der kleineren Restaurants mit dem schönen Namen Selection Restaurant. Hier wird auch Besonderes, z.B. erstklassige Fischgerichte gegen Bordcard (Bezahlung) serviert. 

Übrigens sind alle mit dieser Card bezahlten Dinge im Bordportal auf dem Bordkonto z.B. mit dem Smartphone abfragbar oder an der Rezeption einsehbar. Am Ende der Reise wird der Schlussbetrag abgerechnet.

Jok des Tages: Sagt der Walfisch zum Thunfisch: „Was sollen wir tun Fisch?“ Sagt der Thunfisch zum Walfisch: „Du hast die Wahl Fisch.“

Ähnliche Bilder in 360 Grad Ansicht kann man in einer Aida-App bewundern. Diese zeigt auch die jeweiligen, aktuellen Standorte aller ihrer Schiffe.

Die Ausflug-Beratung auf Deck 8 gibt kompetent Auskunft über alle Ausflüge, die in den Häfen mit ihren Städten, oder weiter im Landesinneren möglich sind.

Saunaterrassen u.v.a.m. wie Spa, Dampf- und Finnischesauna, Friseur, Liegebereiche,  Pooldeck mit Wirlpools, Laufterrasse sind vorhanden. 


Ein Blick in den Fitnesbereich mit Rädern, Steppern, Laufbändern rechts, nicht im Bild auf der linken Seite Gymnastik, Tanz und Turnbereich.

Hier sieht man die Aida Bar. Im Hintergrund rechts sitzen Gäste und genießen die Aussicht. Verzehr in den Bars sind keine Voraussetzung, um sich hier aufzuhalten. Es gibt noch eine Reihe anderer Bars, z.B. die Anytime Bar, ganz ganz oben über Deck 10. Diese Bar ist für die nachtaktiven Gäste rund um die Uhr, 24 Stunden lang geöffnet.

Noch nicht gezeigt haben wir die Shops. Hier bekommt man von normal- bis hochpreisigen Artikeln alles, bis hin zur Zahnpasta, also was der Reisende so benötigt.

Zum Abschluss noch ein Blick auf das Freideck, auch Sonnendeck genannt. Die gelb Gewandeten sind keine Ansammlung von Hare Krishna Anhängern, sondern lediglich in warme, gelbe Decken gekuschelte AIDAcara Gäste. Und abends b.z.w. nachts sieht es dann so aus: 

Abendprogramm auf dem Pooldeck

Die Temperaturen draußen liegen z.Zt. zwischen. 16 bis 18 Grad, Tendenz steigend, man darf nur nie den Fahrtwind vergessen, Stichwort Hautabrisskälte. Wenn hier alle Liegestühle entfernt sind, spielt man Basket-, Faust-, Volleyball etc..

Jok des Tages: Beim Abschied sagte der Seemann seiner schwangeren Frau: „Wenn es soweit ist, schick mir ein Telegramm. Ich will es aber als Erster erfahren. Schreibe nix von Sohn oder Tochter, schreibe einfach von Melone“. Bald rief ihn der Funker zu sich. „Du hast hier ein seltsames Telegramm gekriegt, da steht: „Melone, Melone, Melone, zweimal mit Stiel und eine ohne…“. Hat doch prima geklappt, oder? 

Am Abend im Theater als Vorbereitung einen erstklassigen Vortrag von Premiumlektor Klaus Kiesewetter im Theater gehört: Lissabon – Wissenswertes über die weiße Perle am Atlantik. Das schaue ich mir morgen persönlich in der Stadt an. 

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Fr., 20. Okt, Tag 4 der Reise (Seetag)

Spruch des Tages: Fürchte Dich nicht, langsam zu gehen, fürchte dich nur stehen zu bleiben. Chinesische Weisheit.

Aktuelle Etappe 936 sm (1.733 km) bis Lissabon. Nach dem Ablegen des Schiffes in Southampton, ab circa 22:00 Uhr Ortszeit sind wir mitten in einem Sturm. Die Geräuschkulisse ist extrem ungewohnt, schlafen kaum möglich. 

Das Schiff knetert und wackelt und es zieht einem das Bett fast unter dem Allerwertesten weg. Rums, da springt eine Nachtischschublade auf und die dort liegend deponierte Wasserflasche hängt schräg über dem Schubladenrand, kurz vorm Absturz. Die Kabinenbewegungen sind unglaublich. Nun ist es 8 Uhr, und kaum Zeichen der Änderung.

Glücklicherweise funktioniert das Internet noch. Ton und Bildaufzeichnung wären jetzt das adäquate Mittel, um dem geneigten Leser einen Eindruck zu verschaffen. Dann würde aber immer noch eine Dimension vom Wackeln und Stampfen des Schiffes fehlen.

Ich bin kein Metrologe, aber das müssen die Auswirkungen dieses riesigen Wirbels sein, den wir auf dem Bild erkennen können. Dieses Tief hat ein Durchmesser von rd. 500 Kilometern.

Je nach Windstärke und Seegang machen Schiffe auf ihrer Fahrt unterschiedliche Bewegungen. Die seitlichen Bewegungen um die Längsachse nennt man „Rollen“. 

Wird das Schiff durch die Wellen vorne angehoben und senkt sich dabei hinten ab, spricht man von stampfenden Schiffsbewegungen. Wie sehr ein Schiff „rollt“ oder „stampft“, hängt von vielen Faktoren wie der Länge des Schiffes oder der Länge der Wellen ab.

Wenn ich im Augenblick auch nicht sehr viel von ihnen spüre, aber es soll sie geben: die Schiffsstabilisatoren gegen die oben beschriebenen, rollenden Bewegungen des Schiffes. Verschiedene Systeme gibt es. Hier nur ein Beispiel.

Wie Flugzeugtragflächen sehen sie aus und sorgen dafür, dass das Schiff auch bei rauer See ruhig bleibt. Auf der Brücke wird die sogenannte „Krängung“, der Neigungsgrad, gemessen. Sobald wir auf See sind, aktiviert der wachhabende Offizier die Stabilisatoren. 

Diese liegen bei ruhiger See in einer etwa fünf Meter langen „Tasche“ in der Schiffswand und können innerhalb kurzer Zeit ausgefahren werden. 

Schiffsstabilisator hier beim Einbau

Die beiden ungefähr zehn Quadratmeter großen Tragflächen sorgen dafür, dass die Rollbewegung des Schiffes, also die seitliche Schwankung, erheblich vermindert wird. Dies geschieht dadurch, dass die Flächen sich vollautomatisch in gegengesetzter Richtung neigen und somit immer im Wechsel auf der jeweils krängenden Seite eine aufrichtende Kraft erzeugen.

Jok des Tages: Die See ist stürmisch. Kommt ein Steward am Fahrgast vorbei und fragt: “Darf ich Ihnen ein Vorbeugungsmittel bringen?“ Sendet ihm der Mann einen bitterbösen Blick!  ,,Danke, wenn es soweit ist, beuge ich mich schon selbst vor!“

Ich werde mich nun mal langsam fertig machen und schauen, ob über mir das Schiff mit Markt- bzw. Calypso-Restaurant noch vorhanden ist.

Ansage von Deck 10, dem Kapitän. Auf hoher See kein ungewöhnliches Wetter. Also keine Gefahr für Gäste und Mannschaft. Das beruhigt. Im Folgenden war das aber nicht unser Chief on Board.

Jok des Tages: Auf einer Kreuzfahrt führt eine Dame Tagebuch. Sie schreibt: 4. August: Kapitän kennengelernt. Reizender Mann. 5. August: Kapitän macht mir Komplimente. 6. August: Vom Kapitän zum Dinner eingeladen. 7. August: Kapitän will mehr von mir. 8. August: Kapitän droht, das Schiff zu versenken, wenn ich ihn nicht erhöhre. 9. August: 824 Menschen das Leben gerettet.

Nun, soweit muss es ja nicht kommen, und unser Kapitän Lars Krüger wäre dafür vermutlich der ganz falsche Mann. Die Veranstaltung am gestrigen Abend hatte es dennoch in sich. Ein Treffen aller Alleinreisenden stand auf dem Plan. ich war mir fast sicher, dass ich dort alleine aufschlagen würde. Weit gefehlt! 

Geschätzt 40 Personen und mehr, zwei Drittel Damen und ein Drittel Herren fanden sich ein. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde und Gesprächen ging es gemeinsam zum Abendessen. An runden Achter-Tischen wurde Platz genommen. 

Die Gespräche vielen so intensiv aus, dass uns die Kellner gegen 22:00 Uhr aus dem Saal fegen mussten.  Einige Damen konnten kein Ende finden, und zogen weiter in die oben schon erwähnte Anytime Bar. Ich habe mich in meine Schreibstube (Kabine) zurückgezogen, und dieses hier zu Papier, äähh Datei gebracht.


—-!—-   London   —-!—-

Do., 19. Okt, Tag 3 der Reise (Landgang)

Spruch des Tages: Wähle einen Job, den du liebst, und du wirst nie wieder arbeiten müssen.  Konfuzius

Ausflug nach Southampton und London​ steht heute auf dem Programm. 

Vor dem verlassen des Schiffes aber noch die obligatorische Passkontrolle der britischen Behörden. Da unterscheiden sich Schiffs- nicht von Flugreisen. Selbst die Gäste, die an Bord bleiben werden überprüft. 

Wir liegen momentan in Southampton vor Anker, u.z. auf dem Liegeplatz der Queen Elisabeth II. Fantastischer, Londoner Nebel umgibt uns. Mit der Aussicht im Bus wird es nicht weit her sein. Trotzdem immer noch gut, dass Menschen das Wetter nicht beeinflussen können.

Ornament am Tor zum Buckingham-Palast

Kennenlernen per Bus&Boot! Ein Ausflug mit einer 1h Panoramafahrt per Bus, vorbei an bekannten Sehenswürdigkeiten, wie dem Buckingham-Palast und dem Parlamentsgebäude und weiter geht’s zur Themse. 

Buckingham-Palast

Von dort beginnt eine ca. 30-minütige Bootsfahrt. Im Anschluss stehen ca. 1.15h Freizeit zum Mittagessen, Bummeln und Einkaufen zur Verfügung. Entsprechend habe ich mich mit 25 englischen Pfund von unserer AIDAcara-Rezeption ausstatten lassen. Es folgt dann die Rückfahrt zum Schiff. Soweit der Plan.

Die TowerBridge

Als ich zunächst aber in der traditionsreichen Hafenstadt Southampton von Bord gehe, liegt mir im wahrsten Sinne des Wortes ein „Königreich“ zu Füßen. Die prachtvolle Kathedrale in Salisbury, die mythischen Steinkreise von Stonehenge oder die üppig blühenden Exbury Gardens.

Steinkreise von Stonehenge

Den meisten ist Southampton mit seinen 254.000 Einwohnern nur als Hafenstadt im Süden Englands bekannt. Aber in der Tat hat die Stadt eine reiche Geschichte des Schiffsbaus vorzuweisen, die in zahlreichen Museen dokumentiert wird.

Foto der Titanik aus jener Zeit

Eines davon ist das Sea City Museum, wo die Geschichte der Titanic erzählt wird, die von Southampton aus zu ihrer letzten Fahrt aufbrach. Bei einem Bummel durch das historische Zentrum gibt es für mich viel zu entdecken. Aber halt, zur Titanic fällt mir ein, dass das Folgende auch auf sie zutraf:

Jok des Tages: Auf einer Seereise erkundigt sich ein Passagier beim Kapitän: „Geht so ein Schiff eigentlich öfter unter?“ „Nein“, lächelt der Kapitän freundlich, „nur einmal – und dann bleibt es meistens unten.“

Während der Mittagspause in London fielen uns diese im Volksmund der Londoner als Käseglocken bezeichneten Mini-Pavillons auf.

Die Krönung des Tages aber fand am Abend im Theater der AIDAcara statt. Der Gast Künstler Erik Paisely, man nennt ihn auch The Voice, hat mit einem einfachen Rezept den Laden zum Kochen gebracht. Man nehme die besten Songs von erfolgreichen Sängern, wie z.B. Neil Diamond, Cat Stevens, John Lennon und anderen Weltstars, lässt das Publikum mitsingen und das Theater ist am Beben, Schunkeln und Klatschen.



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Mi., 18. Okt, Tag 2 der Reise (Seetag)

Spruch des Tages: Gegen Angriffe kann man sich wehren, gegen Lob ist man machtlos. Sigmund Feud

Heute ein Seetag. Heißt, kein Land in Sicht. Zunächst Frühstücksbuffet aufsuchen, geht bis 10h.  Apropo essen, die AIDAcara schaukelt vergnügt vor sich hin. Das verträgt nicht jeder.

Jok des Tages: „Soll ich Ihnen das Mittagessen in die Kabine bringen?“, fragt der Ober den seekranken Passagier. „Oder sollen wir es gleich fuer Sie über Bord werfen?“

Glücklicherweise habe ich damit noch keine Probleme gehabt. Den Seetag nutze ich, um die Örtlichkeiten auf dem Schiff zu erkunden. Die folgende Skizze ist mir dabei sehr hilfreich.

  • Deck 4 bin ich sozusagen zu Hause, da liegt meine Kabine,
  • Deck 6 mit Rezeption und allgemeiner Beratung
  • Deck 8 Markt Restaurant,  Shops, Ausflugberatung, Treffpunkt bei Ausflügen, Theater u.v.a.m. 
  • Deck 9 Theater, Cara Lounge, Friseur, Body & Soul, Sport, Lambada Bar, Calypso Restaurant 
  • Deck 10 Frei- und Sonnendeck, Pool, Sportbereich etc. 
  • Deck 11 Anytime Bar, Sonnendeck-Umlauf

habe ich bereits kennengelernt.

Meine Smartphone Zeitzonen-Überwachung habe ich entsprechend unserer Reiseroute komplett in der APP Polyuhr vorbereitet.

Auskunft bei der Ausflugberatung eingeholt. Wie vermutet gilt immer die vor Ort gültige Zeit, ist also dann Schiffszeit. Diese wird auch auf die Uhren an Bord gespiegelt. Dies werde ich mir einmal mit Blick auf London ansehen (MESZ minus 1 Stunde).

Hinter dem äußeren Erscheinungsbild der AIDAcara verbirgt sich jede Menge Technik, mit deren Hilfe  höchstmöglicher Komfort geboten wird. So erzeugt das Schiff eigenes Nutzwasser und könnte eine ganze Kleinstadt mit Strom versorgen.

Auf der Brücke staunt der Laie ebenfalls, wie die moderne Aida-Navigation alle Gäste sicher über die Weltmeere führt. Hier gilt nicht der Satz „Navigation ist, wenn man trotzdem ankommt“, sondern ein verfeinertes GPS-System sitzt ebenso im „Gehirn“ des Schiffes, wie intelligente Radarsysteme, die zum Beispiel die Geschwindigkeit anderer Schiffe feststellen können um damit mögliche Gefahren schon weit im Voraus zu bemerken. Als es solche Systeme noch nicht gab, konnte durchaus noch folgendes passieren.

Dies ist die Abschrift eines Funkgesprächs, das tatsächlich im Oktober 1995 zwischen einem US-Marinefahrzeug und kanadischen Behörden vor der Küste Neufundlands stattgefunden hat. Es wurde am 10.10. 1995 vom Chief of Naval Operations veröffentlicht.

Amerikaner: Bitte ändern Sie Ihren Kurs um 15 Grad Norden, um eine Kollision zu vermeiden.

Kanadier: Ich empfehle, Sie ändern IHREN Kurs 15 Grad nach Süden, um eine Kollision zu vermeiden.

Amerikaner: Dies ist der Kapitän eines Schiffes der US-Marine. Ich sage noch
einmal: Ändern SIE IHREN Kurs!

Kanadier: Nein. Ich sage noch einmal: SIE ändern IHREN Kurs!

Amerikaner: DIES IST DER FLUGZEUGTRÄGER „US LINCOLN“, DAS ZWEITGRÖSSTE SCHIFF IN DER ATLANTIKFLOTTE DER VEREINIGTEN STAATEN. WIR WERDEN VON DREI ZERSTÖRERN, DREI KREUZERN UND MEHREREN HILFSSCHIFFEN BEGLEITET. ICH VERLANGE, DASS SIE IHREN KURS NACH NORDEN, DAS IST EINSFÜNF GRAD NACH NORDEN, ÄNDERN, ODER ES WERDEN GEGENMASSNAHMEN ERGRIFFEN, UM DIE SICHERHEIT DIESES SCHIFFES ZU GEWÄHRLEISTEN! 

Kanadier: Wir sind ein Leuchtturm. Blasen Sie nicht das Licht aus, welches Ihnen den Weg weist. Jetzt sind Sie dran! 


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Di., 17. Okt, Tag 1 der Reise (Onbord)

Spruch des Tages: Ich mag Freundschaften, die sich nach innen gut anfühlen, und nicht nur nach außen schön sind. 

Bei der Anfahrt ab Hotel mit dem Taxi zum Liegeplatz der AIDAcara am Hamburg Cruise Center Steinwerder, fällt mir noch etwas zum Thema Schiffsreisen und Gäste ein.

Jok des Tages: Der Kannibalenhäuptling ist Ehrengast auf dem Traumschiff. Als man ihm die Speisekarte reicht, schüttelt er nur den Kopf: „Bringen sie mir lieber die Passagierliste“

Auf solche Gäste werden wir hoffentlich auf dieser Reise verzichten können. 

Hier ein Blick in meine Kabine

Ankunft bei der Check-in-Halle um 15.30h und nun geht alles sehr schnell. Die Bord-Berechtigung gegen die Bordkarte getauscht und das Schiff betreten. Kurz darauf den Koffer in Empfang genommen und in die vorhandenen Schränke entpackt. Um 16.45h die gesetzlich vorgeschriebene Seenotrettungsübung durchgeführt. Gegen 18h Abendessen eingenommen. 

Hier die Elbphilharmonie bei Nacht vom fahrenden Schiff aus 

Start der AIDAcara zu einer Hafenrundfahrt der besonderen Art. Hamburg bei Nacht mit aktiven Außendarstellern die uns grüßen. 

Blinkende Feuerwehren, hupende Hafenfahrzeuge, winkende Menschen. Und dann die Krönung. Ein Feuerwerk, welches auch in Hannover-Herrenhausen bei den Feuerwerkswettbewerben alle Ehre gemacht hätte.

Es folgt im Bordtheater die Begrüßung durch die Hoteldirektoren und den Entertainment Manager. Im Anschluss start der Show „Holiday“ mit viel Musik und Tanz.

Hier die Theaterränge…


Mo., 16. Okt, Tag 0 Anreise

Spruch des Tages: Ein Buchstabe kann ein Wort verändern. Ein Satz ein ganzes Leben. 

Anreise von Springe nach Hamburg, einen Tag vor Check-In auf der AIDAcara, daher auch Reisetag 0.

Bus, Regionalbahn S5 und der IC von Hannover nach Hamburg waren erstaunlich pünktlich!  

Das Hotel in der Speicherstadt ist zentral gelegen und nicht weit entfernt von den Attraktionen Hamburgs, andererseits dicht am Liegeplatz der AIDAcara, Cruise Center Steinwerder.

Bei bestem Wetter ein Bummel durch die historischen Gebäude der Speicherstadt unternommen. Sie ist einzigartig auf der Welt und gehört seit 2015 zum Weltkulturerbe der UNESCO. 

Hier mein Hotel Ameron in der Speicherstadt am Abend, mit dem Übergang vom Hotel in den Restaurantbereich. Im gleichen Komplex ist die Kaffeebörse untergebracht. Die Ornamentfenster dieses Bereiches erzählen einiges über Kaffee und seine Erzeugung. 

Wo früher hauptsächlich Kaffee und Gewürze gelagert und gehandelt wurden, befinden sich heute Firmensitze, Hotels, Museen und touristische Attraktionen, wie das Miniatur Wunderland. Nachfolgend mit einer Szene vom Cruise Center.

Mit seiner besonderen Architektur und den vielen Gebäudedetails ist die Speicherstadt ein Paradies für Fotografen und solche, die es werden wollen.

Ein Besuch in der Sankt Michaelis-Kirche darf in Hamburg nicht fehlen. Die evangelische Hauptkirche Sankt Michaelis ist der bekannteste Kirchenbau Hamburgs. 


Auch für die Schiffer auf der Elbe weithin sichtbar, ist sie mit ihrer markanten Architektur seit Langem ein Wahrzeichen der Hansestadt.

Vor der Sankt Michaeliskirche gibt es eine Reihe von Spendensteinen. Dieser hier, für James Last, ist mir aufgefallen. Sein Orchester, seinerzeit 46 Musiker, hat ihm zu seinem 70. Geburtstag  am 14. April 1999 gratuliert und für die Kirche gespendet. 

Nicht auszuschließen, dass „Hansi“, wie ihn seine Freunde nannten, auf die Frage seines Orchesters, was er sich zu seinem Ehrentag wünscht, dieses selbst erbeten hat. James Last verstarb am 9. Juni 2015 in Palm Beach, Florida, Vereinigte Staaten.

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